Ein Denkmal aus Papier

Die Ausstellung über die Geschichte der Arolsen Archives

Ein Denkmal aus Papier. Ausstellung der Arolsen Archives. Quelle: Arolsen Archives

Ein Archiv mit Hinweisen zu 17,5 Millionen Personen, digitalen Recherchetools und innovativer Bildungsarbeit: Die Arolsen Archives in Nordhessen sind heute das weltweit größte Archiv über Opfer und Überlebende der NS-Verfolgung. Die Ausstellung „Ein Denkmal aus Papier“ zeigt, wie dieser besondere Ort in Bad Arolsen entstanden ist – und wie er sich stetig weiterentwickelt.

Wie wurde aus einem internationalen Suchdienst ein weltweit einzigartiges Archiv zur NS-Verfolgung? Wer sind die Menschen hinter den Millionen Karteikarten – und warum ist es heute noch so wichtig, ihre Namen sichtbar zu machen? Die Ausstellung „Ein Denkmal aus Papier“ erzählt, gegliedert in vier Themenbereiche, die Geschichte der Arolsen Archives – von ihren Anfängen in der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellen Bildungs- und Digitalprojekten. Sie gibt Einblick in zentrale Dokumente, stellt persönliche Schicksale vor und zeigt, wie Archivarbeit zu moderner Erinnerungsarbeit wird.

Was wird gezeigt?

Zum Titel der Ausstellung

Der Ausstellungstitel „Ein Denkmal aus Papier“ entstammt übrigens einem Zitat des Holocaust-Überlebenden Thomas Buergenthal: Er bezeichnete die Arolsen Archives als ein „Denkmal aus Papier“, um den Wert der Dokumente hervorzuheben.

Mein Vater ist nur eines von vielen Millionen Opfern, Juden wie Nicht-Juden, die sein Schicksal teilten, darunter auch meine Großeltern mütterlicherseits (…) Sie haben kein Grabmal, kein anderes Denkmal als die Dokumente, die hier in Bad Arolsen aufbewahrt werden.

Thomas Buergenthal, 2012.
Foto: Der junge Thomas Buergenthal. Arolsen Archives, aus DocID: 78973897.

Die Zentrale Namenkartei als Installation

Teil der Ausstellung ist die 26 Meter lange Installation der Zentralen Namenkartei. Die Kartei war vor der Digitalisierung das wichtigste Arbeitsmittel und der Schlüssel zu den Dokumenten bei der Suche nach Informationen über NS-Opfer. Sie umfasst über 50 Millionen Hinweiskarten zum Schicksal von 17,5 Millionen Menschen. Ausgestellt sind 4.500 der über 21.000 originalen Karteikästen. Das Video zeigt den Aufbau der Kästen.

Ein Denkmal aus Papier. Ausstellung der Arolsen Archives. Quelle: Arolsen Archives

Virtueller Ausstellungsrundgang

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Ansicht der Ausstellung „Ein Denkmal aus Papier“ in Bad Arolsen. Quelle: Arolsen Archives

Ihr Besuch

Die Dauerausstellung wird kostenfrei in Bad Arolsen in der Schloßstraße 10 unweit des Barockschlosses gezeigt. Es werden öffentlich sowie private Führungen angeboten, bei letzteren ist eine Voranmeldung notwendig. Alle Infos rund um Ihren Besuch sowie den Kontakt für Voranmeldungen finden Sie unter dem untenstehendem Link.

Ansicht der Ausstellung „Ein Denkmal aus Papier“ in Bad Arolsen. Quelle: Arolsen Archives