Um eine immer umfangreichere Online-Sammlung von Dokumenten über NS-Verfolgte zu bieten, veröffentlichen die Arolsen Archives nicht nur ihre eigene historische Sammlung, sondern kooperieren mit internationalen Partner-Institutionen. Das nutzt allen Seiten: Die Partner erhalten Metadaten für ihre eigene Nutzung und Interessierte finden an einem zentralen Ort – unserem Online-Archiv – immer mehr Informationen. Ein paar Beispiele.
Kooperation mit Stutthof
Über eine Kooperation mit der Gedenkstätte Stutthof ist es so gelungen, schlechte Kopien von Inhaftierungsdokumenten aus den 1970er Jahren durch gute, aktuelle Scans zu ersetzen. „Jetzt haben wir die komplette Sammlung, in unseren Bestand integriert, wobei die Originale in Polen verblieben sind. Das sind genau 48.657 Akten“, erklärt Giora Zwilling, Leiter der Abteilung Digital Transformation & Archives. Nun sind sie nach neustem Stand der Technik aufbereiteten Daten „tief indiziert“, also recherchierbar nach Namen, Beruf, Geburtsdatum, Geburtsname und sogar ursprüngliche Adresse mit Straße und Hausnummer.


Dokumente über Auschwitz
In der Vergangenheit haben die Arolsen Archives unter anderem schon mit dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau zusammengearbeitet, um mehr Informationen über Namen und Schicksale der Häftlinge zugänglich zu machen. So sind nun auch die bekannten Auschwitz-Häftlingsbilder männlicher Häftlinge im Online-Archiv recherchierbar. Zudem werden immer wieder über Kooperationen Dokumente wie Transportlisten (von und nach Auschwitz und andere Lager) oder Inhaftierungsdokumente in den Bestand integriert und im Rahmen des Projekts #everynamecounts indiziert, also nach Namen durchsuchbar gemacht. Zuletzt halfen Freiwillige Häftlingspersonalkarten aus Auschwitz, die jetzt in Archiven in Prag und Moskau aufbewahrt werden, als digitale Kopie fürs Online-Archiv zu erfassen.


Deportationslisten aus Wien
Eine Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes in Wien machte es möglich, Deportationslisten von Juden aus Österreich ins Online-Archiv zu bringen. Diese Dokumente waren zwar schon vorher verfügbar, aber nur als alte, schlecht lesbare und kaum recherchierbare Kopien. „In Wien gab es eine der größten jüdischen Gemeinden im früheren Deutschen Reich“, ergänzt Zwilling. „Dank der Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv haben wir Fotos und Metadaten von Deportationslisten in unserem Online-Archiv integriert.“