Eine Initiative – viele Partner

Kooperationen, wissenschaftliche Expertise & Austausch

Staatliche Archive Bayerns. Quelle: Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Foto Doris Wörner

Die Initiative #lostwords wird von vielen Institutionen und Engagierten getragen. Neben unserem Kooperationspartner, den Staatlichen Archiven Bayerns, zählen dazu unter anderem wissenschaftliche Expert*innen, engagierte Unternehmen und Einzelpersonen sowie das Ensemble der Münchner Kammerspiele. Hier stellen wir Ihnen einige unserer Partner*innen vor.

Die Staatlichen Archive Bayerns

Bei #lostwords arbeiten die Arolsen Archives eng mit den Staatlichen Archiven Bayerns zusammen. Ziel der Kooperation ist es, den Aktenbestand des Staatsarchivs München mit den Dokumenten in der Sammlung der Arolsen Archives zu vernetzen und so einen modernen Archivzugang zu schaffen. Gemeinsam wollen wir die Forschung zu NS-Hinrichtungsopfern fördern, Angehörige von NS-Verfolgten in die Erinnerungskultur einbeziehen und eine breitere Öffentlichkeit auf die Verfolgung durch die NS-Justiz aufmerksam machen.

Der Historiker Dr. Alexander Korb

Dr. Alexander Korb berät #lostwords als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Der Historiker leitete von 2024 bis 2026 das Memorium Nürnberger Prozesse. Von 2010 bis 2024 war er Associate Professor of Modern European History an der University of Leicester und leitete das Stanley Burton Centre for Holocaust and Genocide Studies. Er promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und hat zur Geschichte des Holocaust, Osteuropas und zum Umgang mit der NS-Vergangenheit publiziert. Aktuell arbeitet er an einem Buch zur Geschichte der bayerischen Justiz 1919 bis 1949.

Der Journalist Ulrich Trebbin

Der Journalist und Autor Ulrich Trebbin brachte den Stein ins Rollen. Bei Recherchen im Archiv las er zahlreiche Abschiedsbriefe, die die NS-Justiz den Angehörigen der Hingerichteten nicht zugeschickt hatte. Darüber berichtete er erstmals im Bayerischen Rundfunk. #lostwords geht auf seine Initiative zurück. Bereits 2014 hatte er die Guillotine von München-Stadelheim im Depot eines Münchner Museums entdeckt und darüber ein Buch geschrieben („Die unsichtbare Guillotine. Das Fallbeil der Weißen Rose und seine Geschichte“). Seit 2010 arbeitet er als Traumatherapeut und erlebt in seiner Praxis, wie seelische Verletzungen auch Generationen später noch Lebensgeschichten beeinträchtigen können.

Geschichte ist vorbei und nicht vorbei: Zwar ist es 80 Jahre her, dass NS-Henker mehr als 12.000 Menschen hingerichtet haben, aber die Familien der Opfer gibt es noch; und in diesen Familien die Wunden, die diese Todesurteile geschlagen haben. Oftmals sind diese Wunden nicht bearbeitet oder sogar unbewusst, weil aus Scham niemand über die Opfer sprach. Wenn heute Urenkelinnen oder Großneffen die nie abgeschickten Abschiedsbriefe ihrer Vorfahren bekommen, kann ihnen das helfen, Kontakt zu diesen Wunden zu bekommen, sich selbst besser zu verstehen und vielleicht auch zu trauern und zu heilen.

Ulrich Trebbin, Journalist und Autor

Das Ensemble der Münchner Kammerspiele

Schauspieler*innen des Ensembles der Münchner Kammerspiele haben für uns pro bono ausgewählte Passagen aus den Abschiedsbriefen vor der Kamera gelesen. Entstanden sind sechs hoch emotionale und faszinierende Videos, die einen künstlerischen Zugang zum Thema eröffnen.