Zusammen mit Jugendlichen aus vier Berliner Schulen haben wir am 25. Juni 2024 unsere Crowdsourcing-Initiative im Deutschen Bundestag vorgestellt. Viele Abgeordnete nutzten die Möglichkeit, Dokumente zu digitalisieren und so an NS-Verfolgte zu erinnern.

„Hier kann man in kurzer Zeit etwas Gutes tun. Haben Sie ein paar Minuten Zeit?“ Mit freundlichen Worten und vielen Infos kamen die Schülerinnen und Schüler von vier UNESCO Projektschulen schnell ins Gespräch mit den Abgeordneten, informierten über #everynamecounts und halfen bei der Eingabe der Daten. „Es ist ganz einfach mitzumachen, hier auf dem Dokument sehen Sie Name und Vorname. Und jetzt nur noch abtippen.“

Fünf Stunden im Einsatz: Schüler*innen aus vier Berliner UNESCO Projektschulen erklären, wie man bei #everynamecounts mitmacht. Mit dabei waren auch Julia Klöckner (CDU / CSU) und Carolin Wagner (SPD).

Yvonne Magwas (CDU/CSU), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, nutzte als eine der ersten die Gelegenheit und machte mit. Beeindruckt von der Wirkung, die die Auseinandersetzung mit individuellen Dokumenten über NS-Verfolgte hat, beschrieb sie #everynamecounts als neues Format des Erinnerns. Viele Abgeordnete und Mitarbeiter*innen des Bundestags erfassten die Daten der historischen Dokumente, darunter die Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Die Linke), Jens Spahn (CDU/CSU), Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) und Michelle Müntefering (SPD).

 

Ein besonderer Jahrestag für die Erinnerungsarbeit

Auch Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, beteiligte sich. Er wies auf die besondere Bedeutung des 25. Juni 2024 für die Erinnerungsarbeit hin: Vor genau 25 Jahren fassten die Abgeordneten in der damaligen Hauptstadt Bonn den Beschluss, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu errichten. „Ein Teil des Beschlusses war nicht nur die Würdigung der jüdischen Opfer, sondern die Selbstverpflichtung der Bundesregierung aller Opfer zu gedenken. Insofern ist diese Kampagne der Arolsen Archives ‚Wir bauen ein digitales Denkmal für alle Opfer des Nationalsozialismus‘ quasi auch unser Auftrag. Deswegen sind wir heute hier.“

 

Dirk-Ulrich Mende (SPD)

 

Politiker*innen lernen von Jugendlichen

Für die 14 Jugendlichen war es ein spannender Tag mit vielen Eindrücken. Am Anfang stand eine geführte Tour durch den Bundestag, bei der sie einen Einblick in die parlamentarische Arbeit bekamen. Danach waren die Schülerinnen und Schüler fünf Stunden im Einsatz für #everynamecounts. „Wir sind sehr geschichtsinteressiert und wollten gerne mal in den Bundestag. Und es macht ziemlich viel Spaß! In der Schule bekommen wir immer viel erklärt und es ist schön, den Leuten hier mal zu zeigen, was wir gelernt haben“, berichtet Renana. „Es ist eigentlich ganz einfach, die Bundestagsabgeordneten anzusprechen“, erklärt Nitin. „Das sind ganz normale Menschen und sie können sich genauso sozial engagieren wie wir alle anderen.“

 

Jens Spahn (CDU)

Jens Spahn (CDU)

 

Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, war begeistert vom Engagement der Jugendlichen: „Bessere Botschafterinnen und Botschafter für #everynamecounts hätten wir nicht finden können!“ Aktionstage sind nach ihrer Einschätzung besonders wichtig, um noch mehr Unterstützer*innen zu finden. „Ich freue mich sehr, dass sich heute im Bundestag viele Abgeordnete beteiligt haben und nun auch hoffentlich ihre Wählerinnen und Wähler ermutigen, bei #everynamecounts mitzumachen. Denn je mehr Freiwillige wir haben, desto schneller werden wir alle Namen erfassen.“

Wir bedanken uns bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern der Carl-Zeiss-Oberschule, der Gutenberg-Oberschule, dem Marie-Curie-Gymnasium und der Sophie-Scholl-Schule für die Unterstützung!

Sie möchten gerne mehr über #everynamecounts im Bundestag erfahren? Lesen Sie die Beiträge über den Aktionstag in der Zeitung „Das Parlament“ und auf mitmischen.de, der Website des Deutschen Bundestages für Jugendliche.

 

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