Rekordzahlen zur Jahresmitte

Stark gestiegenes Interesse an Informationen über NS-Verfolgte

Zur Jahresmitte ziehen die Arolsen Archives Zwischenbilanz: 80 Jahre nach Kriegsende wird das Archiv über Verfolgte des Nationalsozialismus immer stärker genutzt – weltweit, generationsübergreifend und digital.

Immer mehr Menschen nutzen die Arolsen Archives als zentrale Informationsquelle über NS-Verfolgte. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnet das Archiv einen starken Anstieg bei allen Angeboten. Mehr als rund 433.000 Personen nutzten das Online-Archiv für ihre Suche – 27 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs. Das Online-Archiv ist der zentrale digitale Zugang zu den historischen Unterlagen – hier kann in den Dokumenten über rund 17,5 Millionen Menschen eigenständig recherchiert werden.

Zusätzlich erreichen individuelle Anfragen die Arolsen Archives: Bis Ende Juni 2025 wurden rund 13.700 gezählt – etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nur noch 0,3 Prozent dieser Anfragen stammen von Überlebenden selbst, rund 80 Prozent kommen inzwischen von Angehörigen der zweiten, dritten und vierten Generation.

Unerwartet hoher Anstieg bei allen digitalen Angeboten

Doch nicht nur die Dokumente selbst stehen im Zentrum des Interesses. Alle digitalen Angebote verzeichnen Rekordzahlen. „Wir erleben eine Welle der Unterstützung für unser Crowdsourcing-Projekt #everynamecounts“, sagt Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. „Über hunderttausend Menschen weltweit haben in diesem Jahr bereits ihre Zeit geschenkt, um das Wissen aus dem Archiv sichtbar zu machen. Damit setzen sie ein Zeichen und werden selbst zu Zeugen.“

Die Zahl der Freiwilligen, die an der Digitalisierung von Dokumenten mitarbeiten, ist im Vergleich zum Vorjahr um 400 Prozent gestiegen. Seit dem Projektstart im Jahr 2020 haben rund 370.000 Menschen mitgemacht. Auch die Zugriffszahlen auf die Website sind so hoch wie nie: Über 465.000 Menschen nutzen die Seite, das entspricht einem Anstieg von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Das zunehmende Interesse an den Arolsen Archives hat viel mit unserer Social-Media-Arbeit zu tun“, kommentiert Floriane Azoulay. „Wir richten uns an die Fragen junger Menschen und thematisieren wichtige Bereiche wie Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, die durch die jüngsten globalen Entwicklungen wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist klar: Die Gründe für Verfolgung sind nicht Geschichte.“

Download Pressemitteilung 10.07.2025

(pdf, 147 KB)

Kontakt zur Pressestelle

Pressefotos

Die folgenden Fotos können im Zusammenhang mit Veröffentlichungen über die Arolsen Archives unter Angabe des Fotocredits genutzt werden. Änderungen der Bilder sind nicht gestattet.
Bitte senden Sie uns ein Belegexemplar oder einen kurzen Hinweis mit Link zur Online-Publikation. Für weitere Motive oder höhere Auflösungen wenden Sie sich gerne an unsere Pressestelle.

Damit das Online-Archiv der Arolsen Archives immer größer wird, wurde #everynamecounts ins Leben gerufen. Quelle : Arolsen Archives

#everynamecounts. Credit: Arolsen Archives

(jpg, 5 MB)

Zehntausende Freiwillige machen bei dem Projekt #everynamecounts mit. Quelle: Arolsen Archives

#StolenMemory. Credit: Arolsen Archives

(jpg, 5 MB)

Die Arolsen Archives bauen ihr Online-Angebot konsequent aus. Quelle: Arolsen Archives

Digitale Recherche. Credit: Arolsen Archives

(jpg, 4 MB)

#everynamecounts. Quelle: Arolsen Archives

#everynamecounts: Digitales Crowdsourcing mit hoher Resonanz. Credit: Arolsen Archives

(jpg, 5 MB)