Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich habe in Kyjiw, London und Berlin Kulturwissenschaften, Fotografie und Geschichte studiert. Ein Schwerpunkt meines Studiums an der Humboldt Universität zu Berlin waren Fotografien und Briefe von Zwangsarbeiter*innen aus der Ukraine. Außerdem habe ich als Ausstellungskuratorin gearbeitet und am Europäischen Kolleg Jena ein Zertifikat für das Kuratieren zeitgeschichtlicher Ausstellungen erworben.
Was machst du bei den Arolsen Archives?
Hier bin ich Archivarin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Archivische Erschließung. Wir ordnen und verzeichnen das Archivgut und nehmen neue Dokumente über NS-Verfolgte in die Sammlung auf. Mein Arbeitsbereich sind die Dokumente von Zwangsarbeiter*innen – zum Beispiel Postkarten, die ukrainische Zwangsarbeiter*innen aus Deutschland in ihre Heimat geschickt haben. Ich arbeite auch mit ukrainischen Archiven und Institutionen an gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten. Außerdem stelle ich mit dem #everynamecounts-Team Dokumenten-Sammlungen bereit, die Freiwillige dann auf der Crowdsourcing-Plattform bearbeiten können.
Was fasziniert dich an den Arolsen Archives?
Ich bin sehr froh, hier zu arbeiten. Ich finde, unser Thema NS-Verfolgung und die Erinnerungsarbeit, die wir dafür leisten, sind sehr wichtig für die Gesellschaft. Wir bieten einen einfachen Zugang zu einzigartigen Dokumenten über die Nazi-Verbrechen, deren Erforschung sonst sehr viel mehr Zeit und Mühe erfordern würde. Außerdem sind die flexiblen Arbeitsbedingungen bei den Arolsen Archives sehr zeitgemäß und für komplexe Projekte in jeder Lebenssituation geeignet. Ich lebe und arbeite in Berlin, habe aber auch immer wieder projektbasiert von der Ukraine aus gearbeitet.