Jobprofil: Sachbearbeiterin

Carolin Fahle

Was machst du bei den Arolsen Archives?

Ich arbeite im Reference Service, bin also gemeinsam mit unserer Abteilung dafür zuständig, diejenigen zu unterstützen, die die Archivbestände der Arolsen Archives nutzen möchten. Während meine Kolleg*innen für die Beantwortung von Rechercheanfragen zuständig sind, bin ich persönlich primär dafür verantwortlich die Fragen der Nutzer*innen des Online-Archives zu beantworten und ihnen dabei zu helfen die gewünschten Informationen und Dokumente zu finden.

Was ist dein beruflicher Hintergrund?

Ich habe bei den Arolsen Archives eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv gemacht. Nach meiner Ausbildung habe ich als Sachbearbeiterin gearbeitet und war unter anderem für die Ordnung und Erschließung der sogenannten „Schmitz-Köster-Sammlung“ zuständig. Hierbei handelt es sich um den Vorlass einer bekannten Journalistin, die viel Zeit in die Recherche des Lebensborn e.V. und der Schicksale dort geborener bzw. untergebrachten Kinder investierte und uns ihre Ergebnisse zur Aufbewahrung anvertraut hat. Aktuell bin ich während meines Studiums der Fächer Geschichte und Anglistik/Amerikanistik als Werkstudentin angestellt.

Was fasziniert dich an den Arolsen Archives?

Generell finde ich Geschichte wahnsinnig spannend, insbesondere die Geschichte des Nationalsozialismus. Mir ist also bewusst, dass ich mich in einer sehr glücklichen Lage befinde, so eng mit der Geschichte dieser Zeit arbeiten zu können. Es hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck zu erleben, welche Bedeutung die Dokumente, die bei den Arolsen Archives aufbewahrt werden, nach wie vor innehaben. Zum einen können wir die Geschehnisse der damaligen Zeit ihretwegen besser nachvollziehen, zum anderen sind sie auch weiterhin von großer Bedeutung für die ehemaligen Verfolgten und ihre Familien. Auf ihnen sind wichtige Informationen zu finden, die noch heute bedeutende Hinweise auf die vielen individuellen Schicksale geben. Ich denke, dass viele Menschen genau davon berührt sind.


Während meiner Ausbildung konnte ich viele verschiedene Erfahrungen sammeln, u. a. auch in Bezug auf die Arbeit in anderen Archiven. Mir ist dadurch bewusst geworden, dass sich die Arbeit der Arolsen Archives nicht nur darauf bezieht das Vergangene aufzubewahren, sondern auch den direkten Bezug in die heutige Zeit zu erhalten und dazu beizutragen, dass sich Geschichte in dieser Form nicht wiederholt. Ich selbst trage zu diesem Teil unserer Arbeit im Moment nur einen relativ kleinen Teil bei, aber ich freue mich, wenn ich die Fragen Recherchierender beantworten kann, die mehr über die Dokumente oder die historischen Zusammenhänge erfahren möchten.