Wie nutzen die Arolsen Archives KI bei der Digitalisierung der Dokumente? Wieso wächst das Online-Archiv immer weiter? Und welche neuen Recherchemöglichkeiten gibt es? Antworten darauf und auf viele andere Fragen gab es im diesjährigen User Workshop in Bad Arolsen mit 20 Vertreter*innen verschiedener Institutionen aus den USA, Israel, Österreich, Deutschland und Polen.

Zwei Tage des intensiven fachlichen Austauschs sind zu Ende gegangen. Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter des United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, dem Institut of Remembrance (IPN), der Wiener Library, dem Nationalarchiv Luxemburg, der Gedenkstätten Bergen-Belsen, Dachau, Flossenbürg, Mauthausen, Buchenwald, Neuengamme, JVA Wolfenbüttel und eine #StolenMemory-Freiwillige aus Polen waren für den Workshop am 04. und 05. Juni 2024 nach Bad Arolsen gereist.

Diane Afoumado vom USHMM freute sich über die erste Präsenzveranstaltung nach längerer pandemiebedingter Pause: „Es war sehr hilfreich, sich nach mehr als vier Jahren auf den neuesten Stand zu bringen und sich mit Kollegen aus anderen Ländern und deutschen Gedenkstätten auszutauschen. Wie immer war alles perfekt organisiert.“

Das Referat Cataloguing and Historical Context berichtete über Zugänglichkeit und Erschließung neuer Bestände seit 2020. Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Kim Dresel über die Bestände der Arolsen Archives zu Gefängnissen. Uwe Ossenberg, Giora Zwilling und Achim Link leiteten Sessions über die neuesten Entwicklungen des Archivs, der Datenbank OuS und der Einführung neuer Archivsoftware. Weitere aktuelle Themen waren der verstärkte Einsatz von KI und OCR sowie Fragen rund um den Datenschutz. Über die Unterstützung von Archiven in der Ukraine sowie die Akquise von Dokumenten hörten die Teilnehmenden schließlich einen spannenden Bericht von Hanna Lehun. Silvia Rathmann von der Gedenkstätte Bergen Belsen war „schwer begeistert davon, was uns alles gezeigt wurde“.

Auf dem Programm standen auch praxisorientierte Recherche-Workshops mit Mitarbeiter*innen aus den Abteilungen Tracing und Reference Service sowie Führungen durch die Ausstellung „Ein Denkmal aus Papier“. Franziska Thiele von der Gedenkstätte Neuengamme fand den Besuch bei den Arolsen Archives „superspannend“ und die Ausstellung „sehr beeindruckend“.

Am Ende war noch Raum für einen ausführlichen Austausch über die aktuellen Projekte der Teilnehmenden, die sich nun schon auf das nächste Treffen freuen: „Für mich ist es der erste User Workshop und ich freue mich, wenn es nächstes Jahr wieder stattfindet. Ich komme dann auf jeden Fall wieder“, so Alex Pearman von der Gedenkstätte Dachau. Ähnlich positiv fällt das Fazit von Franziska Schubert vom Organisator*innen-Team aus, für die feststeht: „Der User Workshop ist eine großartige Gelegenheit mit Institutionen, Gedenkstätten und Forscher*innen direkt ins Gespräch zu kommen. Netzwerke entstehen und werden gestärkt, Wissensaustausch findet statt und wir erhalten ein unmittelbares Feedback zu unserer Arbeit. Neben digitalen Austauschformaten sind Workshops ein wichtiger Bestandteil, um Nutzer*innen unseres Archivs bei ihren Recherchen und Projekten zu unterstützen.“

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