Suche im Online-Archiv
Das umfangreichste Archiv über NS-Verfolgte ist Weltdokumentenerbe und soll möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen. Deshalb veröffentlichen die Arolsen Archives ihre Bestände online. So kann jede*r komfortabel von überall aus recherchieren – Wissenschaftler*innen, Angehörige von NS-Verfolgten, Mitarbeiter*innen in Bildungsprojekten und alle, die Interesse an den Schicksalen der Verfolgten haben.
Beachtet bitte bei eurer Suche im Online-Archiv: Wenn ihr keine Treffer erzielt, kann es dennoch Dokumente geben – oder mehr Dokumente als angezeigt. Manche der Dokumente sind noch nicht indiziert, sodass die Suchfunktion noch nicht alle Inhalte erfasst.
Bestände im Online-Archiv
Fast alle der 30 Millionen Original-Dokumente in den Arolsen Archives sind bereits online verfügbar. Dazu gehören interessante Bestände aus der Nachkriegszeit über Displaced Persons – etwa Fragebögen der International Refugee Organization (IRO), oft mit Fotos der Menschen. Millionen individuelle Unterlagen zu einzelnen Häftlingen aus den Konzentrationslagern, Ghettos, Gefängnissen und anderen NS-Haftanstalten oder auch Listen zu Deportationen dokumentieren die Verfolgungswege der NS-Opfer.
Weitere Online-Tools
Für zwei unserer Bestände gibt es in der „Digital Collections Online“-Datenbank der Arolsen Archives zusätzliche Recherche-Optionen:
- Georeferenzierte Dokumente über die Todesmärsche: Du kannst dir Orte aus den Dokumenten in einer Kartenansicht darstellen lassen und die Dokumente zu einem bestimmten Ort über die Karte finden.
- Fotos von den „Effekten“: Hier kannst du zusätzlich zu den Namen auch nach Nationalitäten der Menschen forschen, denen bei ihrer Inhaftierung ihre persönlichen Gegenstände (Effekten) abgenommen wurden.
Häufige Fragen
Am besten stellen Sie eine Anfrage an die Arolsen Archives. Denn auch wenn Ihre Suche kein Ergebnis bringt, kann es Dokumente zum Thema geben. Es befinden sich ja erst Teile der Sammlung im Online-Archiv. Ein weiterer Grund für fehlende Treffer könnte sein, dass manche Unterlagen nur in gescannter Form zur Verfügung stehen. Dann werden die Inhalte der Datei nicht durchsucht. Das betrifft beispielsweise Listen aus Konzentrationslagern. Die Erschließung der Dokumente für eine verbesserte Nutzung geht laufend weiter, ist jedoch eine gewaltige Aufgabe, die noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Es war uns jedoch wichtig, die Dokumente über NS-Verfolgung, Holocaust-Überlebende, politisch Verfolgte, Widerstandskämpfer, lange vergessene Opfergruppen wie Sinti und Roma und die Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen des „Dritten Reichs“ so schnell wie möglich öffentlich verfügbar zu machen.
Fast alle Dokumente im Zusammenhang mit Konzentrationslagern sind Täterdokumente. Das heißt, die Nationalsozialisten in den KZ-Verwaltungen erstellten und nutzten sie. Vor allem ihre Angaben zu körperlichen Merkmalen der Insassen oder zum Grund für die Haft sind entsprechend rassistisch und entwürdigend. Informationen aus den Dokumenten sind also äußerst kritisch zu sehen. Das sollten Sie unbedingt beachten, wenn Sie damit arbeiten. Der e-Guide hilft Ihnen, die Unterlagen in ihrem Kontext zu verstehen. Er erklärt leicht und interaktiv jede gängige Art von Dokument: wer es warum erstellt hat, welche Angaben es enthält und was im Umgang damit wichtig ist. Finden Sie den e-Guide hier.
Jeder Mitgliedstaat des Internationalen Ausschusses der Arolsen Archives hat das Anrecht auf eine Kopie unseres kompletten digitalen Bestands und kann sie zugänglich machen. So ist die Recherche nicht nur in Bad Arolsen möglich, sondern auch im Ausland. Die Kopien werden jährlich auf den neuesten Stand gebracht und sind in folgenden Institutionen vorhanden:
- Belgien: Archives de l’État en Belgique, Brüssel
- Frankreich: Archives Nationales, Pierrefitte-sur-Seine
- Israel: Yad Vashem, Jerusalem
- Luxemburg: Staatskanzlei – Erinnerungsdienst an die Opfer des Zweiten Weltkriegs, Luxemburg
- Polen: Instytut Pamięci Narodowej (IPN), Warschau
- USA: United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Washington
- Vereinigtes Königreich: The Wiener Library, London
Für die Nutzung des Online-Archivs gelten grundsätzlich die gleichen Nutzungsbedingungen wie für den Besuch der Arolsen Archives. Der Internationale Ausschuss hat als höchstes Leitungsorgan diese Nutzungsbedingungen festgelegt. Sie entsprechen nicht deutschem oder anderem nationalen Archivrecht.
Bitte beachten Sie, dass im Online-Archiv sensible Daten über die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung enthalten sind. Dies können Informationen über Religionszugehörigkeit, Herkunft, Gesundheitszustand, sexuelle Orientierung, Weltanschauung, Mitgliedschaft in Gewerkschaften oder Parteien sowie Strafakten sein.
Alle Nutzer des Online-Archivs sind persönlich für die Einhaltung der Datenschutzrechte sowie anderer Gesetze verantwortlich. Das umfasst die Interessen anderer betroffener Personen sowie allgemein anerkannte Praktiken im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten. Die Arolsen Archives können nicht für Publikationen verantwortlich gemacht werden, die aus der Nutzung der Sammlungen resultieren.
Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie, z.B. als Angehöriger eines Verfolgungsopfers der Veröffentlichung bestimmter personenbezogener Daten nicht zustimmen.