Mapping Deportations from Berlin: Deportationsdynamiken, räumliche Muster und Erfahrungen der Verfolgung
Am Dienstag, den 20. September 2022, um 16 Uhr spricht der Historiker Dr. Henning Borggräfe im #LastSeen-Webinar zum Thema „Mapping Deportations from Berlin: Deportationsdynamiken, räumliche Muster und Erfahrungen der Verfolgung“. Wir laden Sie zur kostenfreien Veranstaltung herzlich ein.
Die Deportationen aus Berlin sind in der Geschichte der Verfolgung und Ermordung der deutschen Jüdinnen und Juden von besonderer Bedeutung, denn Berlin bildete die mit Abstand größte jüdische Gemeinde in NS-Deutschland. Auf die deutsche Hauptstadt entfiel mehr als ein Drittel aller Deportierten aus dem „Altreich“. Dennoch ist relativ wenig über die Dynamik der Deportationen aus Berlin, ihre räumlichen Muster innerhalb der Stadt und die Erfahrungen der Deportierten bekannt. Dies gilt insbesondere auch für die Frage nach dem Ausmaß verfolgungsbedingter Konzentrationsprozesse der jüdischen Bevölkerung innerhalb der Stadt in sogenannten „Judenhäusern“ und „Judenwohnungen“.
Dr. Henning Borggräfe hat sich auf Grundlage von quantitativen Analysen mit Hilfe eines Geoinformationssystems mit den Dynamiken der Deportationen aus Berlin in ihren räumlichen Dimensionen beschäftigt. Die Basis bilden Transportlisten, die in den Arolsen Archives in maschinenlesbarer Form vorliegen. Dieser Datenbestand wurde bisher kaum systematisch ausgewertet, sondern diente vor allem der biographischen Forschung zu Einzelpersonen. Erweitert wurde die Untersuchung durch den Abgleich mit Metadaten aus der Oral History Sammlung des United States Holocaust Memorial Museum. Da aktuell keine Fotos der Berliner Deportationen bekannt sind, stellen Studien wie diese eine wichtige Informationsquelle für die historische Forschung dar. Im #LastSeen-Webinar stellt Dr. Borggräfe Ergebnisse seiner Untersuchung vor.
Die Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung erfolgt über eine E-Mail an lastseen@arolsen-archives.org. Danach erhalten Sie den Zoomlink zum Event.
#LastSeen ist eine Initiative der Arolsen Archives & Partner:
- Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
- Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
- USC Dornsife Center for Advanced Genocide Research, Los Angeles
- Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin
Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) sowie durch das Bundesministerium der Finanzen im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht.