#LastSeen: Von Kollektivausweisungen zu Massendeportationen im NS-Staat 1938-1945

Am Montag, den 23. Mai, um 17.30 Uhr spricht Prof. Wolf Gruner, Historiker am USC Dornsife Center for Advanced Genocide Research, in einem kostenfreien, deutschsprachigen Webinar über die Anfänge der NS-Massendeportationen. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts #LastSeen statt. Wir laden Sie herzlich dazu ein.

Auf dem Titelbild zu sehen ist ein Ausschnitt der sogenannten „Polenaktion“, hier aus Nürnberg am 28. Oktober 1938. Der Begriff bezeichnet die Verhaftung von mindestens 17.000 polnischstämmigen Jüdinnen und Juden, die im Deutschen Reich lebten. Sie ist ein Beispiel für eine der frühen Massendeportationen.

Im NS-Staat wurden zehntausende Jüdinnen und Juden deutscher und anderer Staatsangehörigkeit interniert und dann mit Bussen, Lastwagen, Personen- und Güterzügen in Lager, Ghettos und Vernichtungsstätten in die von Deutschland besetzten und annektierten Gebiete verschleppt. Die Massendeportationen aus Deutschland gehören zu den in der Literatur am häufigsten erwähnten, gleichwohl noch nicht ausreichend analysierten Aspekten der NS-Verfolgungsgeschichte.

Wenn von Deportationen die Rede ist, dann werden meist die Ereignisse seit Oktober 1941 im Zusammenhang mit den Entscheidungen zum Völkermord diskutiert. Doch diese Massentransporte bildeten den Endpunkt einer Entwicklung, die lange zuvor begonnen hatte. 1938, als die seit 1933 praktizierte Politik der Vertreibung zu scheitern drohte, ordnete die NS-Führung erste Kollektivausweisungen an. Massendeportationen nach Polen und Frankreich fanden dann 1939 und 1940 statt. Diese Tatsachen und die damit verbundenen Fragen werden im Webinar diskutiert. 

 

Bitte melden Sie sich mit vollständigem Namen per E-Mail via lastseen@arolsen-archives.org an. Danach erhalten Sie den Zoom-Link zur Veranstaltung.

 

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