Ein toller Erfolg für unsere weltweite Crowdsourcing-Aktion #everynamecounts: Wir haben die Zahl von 20.000 registrierten Freiwilligen auf der Plattform Zooniverse erreicht! So viele Menschen machen nun beim Aufbau des größten digitalen Denkmals für die Opfer der NS-Verfolgung mit. Sie unterstützen uns dabei, Namen und Daten auf gescannten historischen Dokumenten digital zu erfassen. Dank ihres Engagements werden die Schicksale von Millionen Verfolgten bald schnell und einfach online recherchierbar sein.

Die freiwilligen Helfer aus aller Welt haben bereits über 30 Prozent der Dokumente bearbeitet, die die Arolsen Archives bislang auf der Crowdsourcing-Plattform Zooniverse zur Verfügung gestellt haben. Dabei ist die Aktion #everynamecounts erst im April 2020 an den Start gegangen – mit Millionen Dokumenten, die bearbeitet werden müssen. Ende 2020 hatten sich schon 10.000 Freiwillige registriert und seit kurzem sind es schon über 20.000. „Wenn weiterhin so viele Menschen einsteigen, erreichen wir unser großes Ziel, alle Namen und Informationen über die Verfolgten online zu stellen, vielleicht schon viel früher“, freut sich Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Bis 2025 sollen die Crowdsourcing-Aktion und das digitale Denkmal abgeschlossen sein.

Der Weg ist das Ziel

Für die Arolsen Archives und die Freiwilligen selbst ist allerdings der Weg genauso wichtig wie das Ziel, erklärt Floriane Azoulay weiter: „Wir möchten, dass die Menschen über die Arbeit mit unseren Dokumenten ein Gespür für die Geschichten der Verfolgten bekommen, dass die Schicksale näher rücken und erlebbar werden. Die Freiwilligen würdigen jeden Namen, den sie eingeben, und bewahren ihn vor dem Vergessen. Damit setzen sie ein wichtiges Zeichen für Respekt, Vielfalt und Solidarität.“

20.000 registrierte Freiwillige
4 Mio. bearbeitete Dokumente*
150.000 Nachrichten auf Zooniverse
*Jedes Dokument muss drei Mal von verschiedenen Freiwilligen bearbeitet werden.

Persönliche Erfahrungen austauschen

Viele der Freiwilligen melden sich bei uns, um von ihren persönlichen Erfahrungen bei der Arbeit mit #everynamecounts zu berichten, oder sie diskutieren mit anderen Freiwilligen auf der Plattform. So auch Diana, die seit Mai 2021 dabei ist. Sie findet, dass unsere Dokumente auch Teil des Lehrplans an Schulen sein sollten, um den Blick auf individuelle Schicksale zu richten und Konsequenzen der Verfolgung zu erklären, die noch Generationen später wirken: 

»Auf #everynamecounts stieß ich zufällig bei Recherchen über meinen Großvater. Ich finde das Projekt toll, weil es Antworten geben kann auf Fragen, die in betroffenen Familien totgeschwiegen werden. So auch bei uns: Ich habe erst spät erfahren, dass mein Großvater als ›Krimineller‹ inhaftiert war. Die Dokumente der Arolsen Archives haben mir geholfen, bestimmte Konflikte und Verhaltensmuster in unserer Familie zu verstehen. Ich kann jetzt die Ursache belastender Gefühle nachvollziehen und besser mit ihnen umgehen. Das ist wie die Befreiung aus einem unsichtbaren Korsett.«

Caroline Lydia Tupikowski ist Geschichtsstudentin und arbeitet auch erst seit kurzem an #everynamecounts mit. Die NS-Verfolgung gehört zu ihren besonderen Interessengebieten. Carolin war so begeistert von dem lebendigen, aktiven Zugang, den ihr das Projekt zu diesem Thema bietet, dass sie uns direkt eine Video-Botschaft geschickt hat:

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