Heute vor 76 Jahren, am 22. Juni 1941, begann der Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion. Der Feldzug war von Beginn an als „rassebiologischer“ Vernichtungskrieg geplant. Ziel waren die wirtschaftliche Ausbeutung der Bevölkerung und der Gebiete, die Eroberung von „Lebensraum“ und die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung sowie der sowjetischen Führungsschicht. Der Überfall hatte zudem den Hungertod von Millionen Menschen in den eroberten Gebieten zur Folge. Die Militärgerichtsbarkeit im Umgang mit Zivilbevölkerung und Gefangenen setzten die Nationalsozialisten außer Kraft.

Dieser NS-Vernichtungspolitik fielen auch Millionen sowjetischer Kriegsgefangene zum Opfer: Fast sechs Millionen sowjetische Soldaten gerieten zwischen Juni 1941 und Mai 1945 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Jeder zweite der Rotarmisten starb während der Gefangenschaft an systematischer Unterversorgung – in den Lagern, bei Fußmärschen oder bei der Zwangsarbeit. Im Vergleich: Soldaten der Westalliierten überlebten die deutsche Kriegsgefangenschaft zu etwa 97 Prozent.

Viele Dokumente des ITS berichten über diese Verbrechen: Eine Karte zeigt beispielsweise, welche Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des Deutschen Reiches dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz 1943 bekannt waren. Der ITS-Bestand von knapp 1.200 Sterbemeldungen aus dem Kriegsgefangenenlager an der Bergischen Landstraße in Düsseldorf Gerresheim dokumentiert das Morden. Ab Juni 1941 wurden dort zunehmend russische Kriegsgefangene eingeliefert.

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