Argentinische Holocaust-Opfer“ ist das Forschungsthema von Marcia Ras, Doktorandin der Universität Buenos Aires, Argentinien. Als EHRI-Stipendiatin war sie im Januar und Februar 2018 für einige Wochen in Bad Arolsen beim International Tracing Service (ITS). Wonach sie genau recherchiert und was sie gefunden hat, erzählt sie im Interview.

Was waren Ihre Erwartungen, als Sie sich bei EHRI für ein Stipendium beim ITS beworben haben?

Ich wollte gerne Zugang zu einer Vielzahl von Quellen über Ghettos und Konzentrationslager haben, da argentinische Holocaust-Opfer über ganz Europa verstreut waren.

Sie haben geschrieben, dass Sie sowohl Interesse an Informationen zu gebürtigen Argentiniern als auch zu Menschen mit gefälschten Papieren haben. Konnten Sie beim ITS zu beiden Gruppen Dokumente finden?

Ja, ich konnte zu beiden Gruppen Informationen finden, aber nicht darüber, wie die Menschen gefälschte Papiere erhalten haben.

War die Suche schwierig? Waren Ihnen vorher schon Namen bekannt, nach denen Sie hier gesucht haben?

Ich kam mit einer Liste von etwa 900 Namen, fand aber noch viele weitere Fälle im Archiv des ITS. Die Datenbank ist sehr nutzerfreundlich.

Gibt es Dokumente, die eine besondere Bedeutung für Ihre Recherche hier haben?

Mir ist ein Dokument wichtig, weil es eine „lange” Liste mit Argentiniern ist. Es handelt sich um 41 Personen, die am 4. März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen registriert waren. Normalerweise sind die Listen viel kürzer.

Welchen Eindruck haben Sie vom ITS Archiv nach Ihrem Aufenthalt hier als EHRI Stipendiat?

Der ITS ist ein wunderbarer Ort für Recherchen. Der Zugang zu den gesuchten Dokumenten ist einfach und – wenn nötig – sind die Ratschläge der Mitarbeiter*innen wirklich hilfreich. Ich bin EHRI sehr dankbar, dass man mir diese Gelegenheit beim ITS geboten hat.

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