Staatssekretär Mark Weinmeister betont die Bedeutung des ITS für das Land Hessen

Der hessische Staatssekretär Mark Weinmeister hat Mitte Februar 2016 den International Tracing Service (ITS) besucht. Gemeinsam mit Thomas Viesehon, Mitglied des Bundestags, Armin Schwarz, Mitglied des hessischen Landtags und Jürgen van der Horst, Bürgermeister der Stadt Bad Arolsen, nahm Weinmeister auf Einladung von ITS-Direktorin Floriane Hohenberg an einem Rundgang durch die Abteilungen Archiv, Auskunftserteilung zu NS-Verfolgten und Forschung/Bildung teil. Der Staatssekretär betonte im Anschluss, der ITS sei für das Land und die Region ein bedeutender Bildungsstandort.

In einem Auftaktgespräch hatte die Direktorin zunächst den ITS und seine Ziele vorgestellt: „Der ITS verwahrt ein Dokumentenerbe von höchster Bedeutung“, so Hohenberg „Diesen Schatz wollen wir besser zugänglich machen. Denn international besteht großes Interesse an den ITS-Beständen und der Arbeit der Abteilungen.“ Die Anfragen an den ITS kommen aus mehr als 70 Ländern und sind 2015 um rund ein Viertel gestiegen. Häufig kommen auch Besucher/innen nach Bad Arolsen, um im Lesesaal anhand der digitalisierten Bestände zu recherchieren, Dokumente von Angehörigen einzusehen oder um über den ITS und seine Arbeit zu berichten.

Bildungs- und Forschungspotentiale nutzen

Ausgehend von diesem Interesse erläuterte die Direktorin, dass die Abteilungen des ITS eng verzahnt und weltweit vernetzt arbeiten, um den Zugang für alle Zielgruppen zu verbessern. Nur mit einem hohen Erschließungsgrad der Dokumente und mit einer lebendigen, gut vernetzten Abteilung für Forschung und Bildung sei dieses Ziel zu erreichen. „Seit der Öffnung des ITS 2008 werden wir immer mehr auch als Bildungszentrum gesehen. Daher wollen wir verstärkt auch mit Partnern in Hessen kooperieren und die enormen Forschungs- und Bildungspotentiale des ITS nutzbar machen“, so Hohenberg. Denkbar seien beispielsweise institutionelle Partnerschaften mit Hochschulen.

Ein weltweit zugängliches Fenster zum Archiv hat der ITS im Oktober 2015 mit dem Online-Archiv geschaffen. In den ersten drei Monaten nach der Veröffentlichung hatten bereits über 36.000 Nutzer aus Forschung und Bildung, aber auch Betroffene, Angehörige und Nachfahren mit den Online-Beständen gearbeitet. Weitere Veröffentlichungen werden im Laufe des Jahres 2016 folgen. Während die digitalisierten Dokumente immer stärker genutzt werden, ist der Schutz der Originaldokumente einen großen Schritt vorangekommen: In Bad Arolsen wird ein Archivgebäude errichtet. Das Projekt befindet sich in der Planung.

Wichtig für historische Bildungsarbeit in Hessen

Die Gäste von Landes- und Bundesebene tauschten sich im Anschluss an die Gespräche in den Abteilungen darüber aus, welche Chancen der ITS für das Land Hessen bietet – und wie das Land die Institution unterstützen kann. „Als authentischer Forschungs- und Bildungsort in Hessen ist der ITS für uns von wachsender Bedeutung“, so Armin Schwarz und Thomas Viesehon. „Angesichts der aktuellen Diskussionen ist die historische Bildungsarbeit wichtiger denn je. Der ITS mit seiner Geschichte und den Dokumenten ist hierfür eine einzigartiges Zentrum.“ In den kommenden Wochen wolle man gemeinsam daran arbeiten, wie das Land Hessen den ITS konkret unterstützen kann – beispielsweise mit Räumen für Forscher/innen, Multiplikator/innen aus der Bildungsarbeit und die interessierte Öffentlichkeit.

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