Die Arolsen Archives und die Kreativagentur Goldener Westen haben für die #StolenMemory Website und deren innovative Storytelling-Formate den Grimme Online Award gewonnen.

Wir sind stolz, glücklich und dankbar: Die Website und Filme zur Kampagne #StolenMemory haben den Grimme Award Online erhalten. Mit dem Grimme Online Award werden seit dem Jahr 2001 vom Grimme-Institut qualitativ hochwertige Online-Angebote ausgezeichnet. Gegen insgesamt acht Konkurrent*innen hat sich unser Projekt #StolenMemory in der Kategorie Wissen und Bildung durchgesetzt.

#StolenMemory zielt darauf ab, Verwandte ehemaliger KZ-Insassen zu finden, um Besitzstücke zurückzugeben, die ihnen einst gehörten, in der Tat „gestohlene Erinnerungen“. Die Arolsen Archives bewahren rund 2.500 dieser sogenannten Effekten auf und möchten mit der Kampagne Angehörige von NS-Opfern erreichen. Zugleich wurde das Projekt zu einem Bildungsprojekt ausgebaut: mit einer Wanderausstellung in einem umgebauten Übersee-Container, den animierten Filmen und der Website. Dieses Angebot richtet sich vor allem an jüngere Generationen heute. Seit 2019 arbeiten die Arolsen Archives, das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus, mit der Agentur Goldener Westen für #StolenMemory zusammen.

So begründet die Jury des Grimme Online Awards die Auszeichnung:

#StolenMemory erzählt eindrücklich und nüchtern zugleich die Geschichte von KZ-Insass*innen und die Geschichte von 2500 Erinnerungsstücken, die immer noch darauf warten, den Weg zu den Nachkommen ihrer ehemaligen Besitzer*innen zu finden. Die Website bietet in ästhetisch gelungenen Zugängen die Möglichkeit, in Vergangenheit und Gegenwart einzutauchen.

»Es war zeitgemäß, aber es war vor allem wahnsinnig inspirierend und ich glaube genauso muss man es machen, um Menschen Inhalte näherzubringen.«

Schlecky Silberstein, Autor und Preispate

Auch unser Preispate, Autor Schlecky Silberstein, lobte #StolenMemory: „#StolenMemory hat mich in einer Phase erwischt, in der ich mir selber Gedanken darübergemacht habe, wie man Bildungsinhalte so an den Adressaten bringt, dass er oder sie das auch gerne konsumieren möchte. Es war unglaublich inspirierend und was ich fantastisch fand, war eben dieses Mittel des Storytellings, was immer wieder vergessen wird, was auch in Bildungsinhalten total wichtig ist, dass sorgt für Intimität und das sorgt auch vor allem für sehr viel Identifikation.

Dazu kommt eine top notch Gestaltung und ich fand eben auch das Scrollytelling fantastisch. Es war zeitgemäß, aber es war vor allem wahnsinnig inspirierend und ich glaube genauso muss man es machen, um Menschen Inhalte näherzubringen. Das hat was mit mir zu tun, das hat etwas mit meiner Vergangenheit zu tun und gerade eben bei solchen Sachen wie dem Holocaust ist es total wichtig, dass man nicht einfach nur wahrnimmt, sondern einen Bezug dazu bekommt und das hat #StolenMemory unglaublich gut geschafft.“

#StolenMemory

Schmuck, Erinnerungsfotos, Papiere – die Nazis nahmen ihren Opfern bei der Verhaftung alle persönlichen Sachen ab. Einige Tausend dieser Gegenstände aus den Konzentrationslagern gibt es noch. Wir suchen die Familien der Opfer und geben sie zurück.

Zur Website

Auf die Frage von Moderatorin Ninia LaGrande, ob es legitim sei, mit den Stimmen der Betroffenen zu sprechen antwortete Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives: „Es ist wichtig und notwendig mit der Stimme der Betroffenen zu sprechen, weil wir für jüngere Generationen, die wirklich keinen Zugang zu dieser Geschichte haben, eine Art und Weise finden müssen, mit ihnen zu kommunizieren und das schafft man nur, wenn man eine Geschichte erzählt, die emotional ist, die hochpersönlich ist und das tun wir mit #StolenMemory.“

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