Jozef Maria Van Hees war 31 Jahre alt, als ihn die Feldgendarmerie im Oktober 1944 im belgischen Merksplas verhaftete. Der junge Mann hatte den Widerstand unterstützt und war aufgeflogen. Die Nazis verschleppten ihn in das KZ Neuengamme, wo er wenige Monate später, im Januar 1945, starb. Von seinem Tod erfuhr die Familie nach der Befreiung von einem Mithäftling, Marcel Uytdenhoef, der das Lager überlebt hatte.

„Ich war zwölf, als mein Onkel verhaftet wurde“, erzählt sein Neffe Robert Van Hees. „Es gab eine Anordnung für die Männer im Ort, sie durften die Häuser nicht verlassen. Wir sahen, dass die Feldgendarmen Männer mitnahmen. Ich sollte losrennen und meinen Onkel warnen, doch es war zu spät. Noch auf dem Weg hielt mich eine Nachbarin an und sagte, Jozef und sein Bruder Albert seien bereits verhaftet.“ Die Nazis ließen Albert kurze Zeit später wieder frei – Jozef jedoch kehrte nicht mehr zurück.

An seinem 85. Geburtstag – dem 3. April, der auch der Geburtstag Jozef Marias ist – hat Robert Van Hees den ITS besucht. Gemeinsam mit seinen Söhnen Paul und Koen Van Hees sah er sich dort die Originaldokumente zum Schicksal seines Onkels an, darunter die Todesbescheinigung aus Neuengamme. „Wir wussten, wann und wo Jozef gestorben ist“, berichtet Paul. „Seine sterblichen Überreste wurden am 15. September 1947 in seinen Geburtsort Merksplas gebracht und dort am 18. September mit bürgerlicher Ehrung beigesetzt. Doch nachdem wir letzten Oktober in der Zeitung über die Geschichte von Marcel Uytdenhoef gelesen hatten, wollten wir hierher nach Arolsen kommen, um die Dokumente zu sehen und seiner zu gedenken.“

Die Familie von Marcel Uytdenhoef hatte im Oktober 2016 eine Brieftasche mit Papieren und Fotos vom ITS zurückerhalten. Darüber berichteten Medien in Belgien und Deutschland.

"
Jetzt Spenden
Mehr erfahren