Die vielfältigen Roma-Kulturen und ihre Geschichte werden am 8. April, dem Internationalen Tag der Roma, gefeiert. Zugleich rufen Initiativen und Verbände dazu auf, gegen die massive Diskriminierung dieser größten ethnischen Minderheit Europas vorzugehen. Nach der jahrhundertelangen Verfolgung und ihrer Ermordung durch die Nationalsozialisten, sind die Roma bis heute in extremem Maße von sozialer Ausgrenzung betroffen. Ausgrenzung und Gewalt haben in den vergangenen Jahren europaweit eine neue Dimension erreicht.

Roma – darunter Kalé, Manouches, Sinti und Travellers – gelten als die am stärksten gefährdete europäische Bevölkerungsgruppe. Vielfach ist ihnen der Zugang zu sozialem Schutz, Gesundheitsversorgung, Bildung, Beschäftigung und angemessenem Wohnraum verwehrt. Sie erleben alltäglich Anfeindungen bis zu gewaltbereitem Hass. Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Roma betont Floriane Hohenberg, Direktorin des International Tracing Service (ITS):

“Noch heute, mehr als 70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Verfolgung, werden Roma inmitten unserer demokratischen Gesellschaften diskriminiert. An manchen Orten sind die Roma-Gemeinden durch Mauern von ihren Nachbarn isoliert. Roma sind überproportional rassistisch motivierter Gewalt ausgesetzt. Einige europäische Politiker schüren Ressentiments gegen die Roma, um in diesem bedeutenden Wahljahr Stimmen zu gewinnen.

Der ITS verwahrt das weltweit größte Archiv von Dokumenten zur NS-Verfolgung und der Versorgung der Überlebenden in der unmittelbaren Nachkriegszeit – darunter befinden sich auch Dokumente zum Genozid an den Roma. Die Forschungs- und Bildungsprogramme des ITS auf Basis dieser Dokumente tragen zu einer Erinnerungskultur bei, die die demokratischen Werte unserer Gesellschaften stärken wird.”

Dokumente erkunden – Erinnerung gestalten

Informationen zur Situation der Roma auf der Website des Europarats

Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas

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