Noam Petri ist Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und engagiert sich seit Jahren gegen Antisemitismus. Wir haben mit ihm über die jüngsten terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel gesprochen. Im vergangenen Jahr sprachen wir für das Format “Keine Geschichte” bereits mit Noam über seine Perspektive auf Antisemitismus in Deutschland.

 

Das Ziel der Hamas ist die Vernichtung Israels

 

Noam, wie erlebst du den Angriff auf Israel?

Der barbarische Angriff auf den jüdischen Staat, dem sicheren Hafen jedes Juden auf der ganzen Welt, ist beängstigend. Die islamistische Hamas hat nie verschwiegen, was ihr Ziel ist: die Vernichtung Israels und der Massenmord an seinen Bürgern. Wir sehen auf der ganzen Welt und vor allem in westlichen Großstädten Menschen, die diesen islamistischen Terror gutheißen. Natürlich fragt man sich da, wie lange man noch sicher ist.

 

Israelische Flaggen in Tel Aviv, 2019 (Foto: Timo Wagner, Unsplash)

 

Hast du Kontakt zu Menschen vor Ort? Was berichten sie?

Ein Großteil meiner Familie lebt in Israel und muss täglich Schutz im Bunker vor den Raketen suchen; meine Cousine ist in der IDF (Israel Defense Forces, Streitkräfte Israels). Zwei gute Freunde von mir kämpfen sogar im Süden des Landes gegen die Terroristen. Ich habe zurzeit keinen Kontakt zu ihnen, da sie im Einsatz sind.

Meine Familie berichtet mir fast täglich, wie das ganze Land unter Schock steht. Israel steht jetzt geeint hinter seinen Sicherheitskräften und dem Militär im Kampf gegen die Terroristen.

 

Sicherheit der Juden und Jüdinnen in Deutschland

 

Wie siehst du die Situation der Juden und Jüdinnen in Deutschland? Wie sicher fühlst du dich?

Für Jüdinnen und Juden ist es aktuell in Deutschland sehr gefährlich. Auf deutschen Straßen wird das Massaker an hunderten Juden mit Süßigkeiten gefeiert. Personen des öffentlichen Lebens verteidigen die Massaker der islamistischen Hamas.

 

Logo der Petition der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und anderen jüdischen und nichtjüdischen Organisationen in Deutschland.

 

Man stellt sich die Frage, was aus dem jährlichen „Nie Wieder“ geworden ist. Solange die Bundesrepublik keine konkreten Maßnahmen gegen Islamismus, der sich gegen jedes friedliche, freiheitliche und demokratische Zusammenleben richtet, sowie den israelbezogenen Antisemitismus ergreift, so waren die vielen Reden nur leere Phrasen. „Nie Wieder“ ist jetzt. Deutschland muss in der Innen- und Außenpolitik entsprechend handeln. Das Betätigungsverbot von Samidoun und der Hamas darf nur der erste Schritt gewesen sein. Eine neue, harte Iran-Strategie muss folgen. Dazu haben wir von der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) eine Petition gestartet.

 

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