Große Ehre für die Arolsen Archives: Die Website und Filme zur Kampagne #StolenMemory haben den Grand Prix im Art Directors Club Wettbewerb 2021 erhalten.

  • Der „Art Directors Club“ verleiht jährlich Preise für die besten kreativen Arbeiten. Viele Tausend Projekte wurden in diesem Jahr eingereicht.
  • Durch die Kampagne #StolenMemory versuchen die Arolsen Archives persönliche Besitzstücke ehemaliger KZ-Häftlinge ihren Familien zurückzugeben.
  • Mit der Agentur Goldener Westen erhielten die Arolsen Archives für die #StolenMemory-Filme und Website nicht nur einen „Goldenen Nagel“, sondern auch den „Grand Prix“ in der Kategorie Editorial, bei der es um kreatives Storytelling geht.

 

„In ruhigen, unpathetischen schwarz-weiß Animationen erzählt #StolenMemory vom Überleben und Menschbleiben in unmenschlichen Zeiten.“ So beschreibt Laudator Kai Wiesinger, Schauspieler und Regisseur, die Videos zu #StolenMemory, die in Zusammenarbeit der Arolsen Archives mit der Agentur Goldener Westen entstanden sind.

#StolenMemory zielt darauf ab, Verwandte ehemaliger KZ-Insassen zu finden, um Besitzstücke zurückzugeben, die ihnen einst gehörten, in der Tat „gestohlene Erinnerungen“. Die Arolsen Archives bewahren rund 2.500 dieser sogenannten Effekten auf und möchten mit der Kampagne Angehörige von NS-Opfern erreichen. Zugleich wurde das Projekt zu einem Bildungsprojekt ausgebaut: mit einer Wanderausstellung in einem umgebauten Übersee-Container, den animierten Filmen und der Website. Dieses Angebot richtet sich vor allem an jüngere Generationen heute.

Eines der drei #StolenMemory-Videos zur Geschichte von István Rokza.

Die Begründung der ADC-Jury:

„Die Brieftasche eines jungen Polizisten, ein alter Füller, ein Paar Ohrringe, die die Großmutter getragen hat – jedes Jurymitglied könnte jetzt auf der Stelle die Geschichte jener Menschen rekapitulieren, denen diese Gegenstände einst gehörten, so lebendig und eindringlich sind die Videos rund um die ehemaligen KZ-Häftlinge Johannes, István und Helena. In ruhigen, unpathetischen Schwarz-Weiß-Animationen erzählt #StolenMemory vom Überleben und vom Menschbleiben in unmenschlichen Zeiten. Das gründlich recherchierte und unprätentiös erzählte Multimediaprojekt stellt die durchdachte Gestaltung vollständig in den Dienst der Erinnerung und des konkreten Anliegens. Mit wenigen wirkungsvoll gesetzten Akzenten erzeugt #StolenMemory eine unglaubliche Emotionalität, und zieht nicht nur junge Menschen in den Bann, sondern die komplette Jury gleich mit. Eine interaktive „Scrollytelling-Website“ setzt die Suche nach den Angehörigen der Opfer fort, denn rund 2500 Gegenständen warten noch auf die Rückgabe an ihre Familien.“

Archivarbeit und modernes Design passen zusammen

Seit 2019 arbeiten die Arolsen Archives, das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus, mit der Agentur Goldener Westen für #StolenMemory zusammen.

„Es ist möglich, auf fesselnde Weise über Geschichte zu sprechen! Das ist der Weg – oder zumindest einer der Wege, es zu tun. So berühren wir Herz und Verstand und können die Menschen ermutigen, heute etwas gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz zu tun“, freut sich die Direktorin der Arolsen Archives, Floriane Azoulay, über die Auszeichnung.

Arne Keunecke, Gründer von Goldener Westen, beschreibt die Zusammenarbeit so: „Das Schönste am #StolenMemory-Projekt für mich war die Tatsache, wie interdisziplinär und eng wir hier von Anfang an zusammengearbeitet haben. Das hat das Ganze sicher nicht leichter für uns gemacht aber definitiv besser!“

Dass Archivarbeit und modernes Design zusammenpassen, ist spätestens mit dem Grand Prix des ADC bewiesen. Eine weitere Besonderheit: Goldener Westen konnte #StolenMemory über die Solidaritätsaktion des diesjährigen ADC-Wettbewerbs kostenlos einreichen und als kleinere Agentur in Konkurrenz mit bekannten Namen treten.

 

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