Von Forschenden entwickeltes Lernspiel #LastSeen für DigAMus-Award nominiert

Von Forschenden entwickeltes Lernspiel #LastSeen für DigAMus-Award nominiert Foto: &why

Das unter der Leitung von Wissenschaftler:innen des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg an der Freien Universität Berlin entwickelte Lernspiel #LastSeen zu NS-Deportationsfotos ist für den DigAMus-Award 2024 nominiert worden. Die Auszeichnung prämiert die besten Digitalprojekte von Museen und ähnlichen Einrichtungen und wird unter anderem vom Deutschen Museumsverbund gefördert. Das Lernspiel #LastSeen hat es aus über 110 eingereichten Projekten in der Kategorie „Apps und Games“ auf die Shortlist der insgesamt fünf Nominierten geschafft.

Das Digitalspiel #LastSeen will Jugendliche und andere Interessierte zur Auseinandersetzung mit den individuellen Schicksalen von Opfern der NS-Deportationen anregen. Die Grundlage bildet die Forschungsarbeit des Projekts, das seit 2021 Fotos der Deportationen von als Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma verfolgten Menschen sowie Opfern der NS-„Euthanasie“-Verbrechen sammelt, wissenschaftlich erschließt und in einem digitalen Bildatlas veröffentlicht. Die Forschenden von sechs renommierten, internationalen Partnerorganisationen – dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, dem USC Dornsife Center for Advanced Genocide Studies Los Angeles, den Arolsen Archives, der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, der Gedenkstätte Hadamar und Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München – haben mittlerweile weit mehr als 500 Bilder aus mehr als 60 deutschen Städten zusammengetragen.

Im Lernspiel #LastSeen liegen auf einem virtuellen Dachboden historische Fotos – sie zeigen die Deportation von Eisenacher:innen und Münchner:innen, die während der Shoah als Jüdinnen und Juden verfolgt wurden. Wer sich die Bilder genau ansieht und auf dem Dachboden nach weiteren Informationen sucht, kann sich eigenständig die Geschichte hinter diesen Fotos erschließen und etwas über die Menschen erfahren, die auf den Bildern zu sehen sind. Gedacht ist das Spiel für Menschen ab ca. 14 Jahren. Sie schlüpfen in die Rolle eines Bloggers/einer Bloggerin und recherchieren in zwei möglichen Spielszenarien, was im November 1941 und im Mai 1942 in München und Eisenach geschehen ist. Diese beiden Orte stehen stellvertretend für alle anderen Orte in Deutschland, aus denen Menschen deportiert wurden. Je mehr Hinweise die Spielenden finden, desto vollständiger wird ihr Blogbeitrag als Spielergebnis ihrer interaktiven Recherche.

Die Projektleiterin Dr. Alina Bothe vom Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg an der Freien Universität Berlin sagt zur Nominierung für den DigAMus-Award: „Wir freuen uns sehr über die Nominierung für diesen bedeutenden Preis. Er ist ein Gütesiegel für unsere Arbeit und bestärkt uns in dem Versuch, neue, ansprechende und zugleich würdevolle Formen der digitalen Vermittlung der Geschichte der Shoah zu erarbeiten.“

Abstimmen für #LastSeen

Bei der Preisverleihung am 7. Mai wird auch ein Publikumspreis verliehen.

Hier geht es zur Abstimmung

Weitere Informationen

 

Zum Verbundprojekt „#LastSeen“ gehören die sechs Partner:

 

Kontakt

  • Dr. Alina Bothe, Projektleiterin #LastSeen, c/o Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 34A, E-Mail: alina.bothe@fu-berlin.de
Jetzt Spenden
Mehr erfahren