Dr. Akim Jah, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Forschung und Bildung des International Tracing Service (ITS), hat am 9. November 2015 im Rathaus Tiergarten in Berlin bei einer Gedenkstunde zur Erinnerung an die Pogromnacht von 1938 einen Vortrag über die Geschichte der Deportationen aus Berlin gehalten. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte Dr. Christian Hanke als Bezirksbürgermeister von Berlin Mitte.


Viele Erinnerungsorte der Deportationen von 1938 sind in Berlin Mitte, insbesondere im Stadtteil Moabit gelegen. Vor diesem Hintergrund finden dort alljährlich zentrale Gedenkveranstaltungen statt. Dr. Akim Jah war in diesem Jahr als Hauptredner eingeladen. Auf der Basis seiner Forschungsergebnisse über Geschichte und Struktur der Deportationen aus Berlin wies der Politologe auf die bedeutenden Bestände im Archiv des ITS zu diesem Thema hin. Anhand von ITS-Dokumenten stellte er zudem die Geschichte einer aus Berlin verschleppten Familie vor. Mit Blick auf die Bedeutung der Erinnerungskultur wies Dr. Akim Jah auf das langjährige Desinteresse der allgemeinen Öffentlichkeit, sich mit den Verbrechen des NS sowie der Situation der Überlebenden nach 1945 zu beschäftigten. Dieses stand im eklatanten Gegensatz zum Bemühen von Überlebenden, in der Öffentlichkeit an die Verschleppung der Juden zu erinnern.

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