Fünf Tage berieten sich Vertreter von verschiedenen Institutionen, die mit der digitalen Datenbank des International Tracing Service (ITS) arbeiten, auf zwei gemeinsamen Workshops in Bad Arolsen. Die Treffen finden regelmäßig statt und dienen dem gegenseitigen Informationsaustausch sowie der Verbesserung des Zugangs zu den Dokumenten im Archiv des ITS.

Der erste Workshop Anfang Februar 2017 widmete sich Fragen der Anwendung der ITS-Datenbank. In Kleingruppen nahmen die Vertreter des ITS, von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jersualem, dem United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), der Wiener Library in London, dem Institut of Remembrance (IPN) in Polen und dem Nationalarchiv von Frankreich Recherchen in der Datenbank vor und diskutierten die besten Wege, um zu möglichst vollständigen Ergebnissen bei der Suche nach Dokumenten zu gelangen.

„Ich war das erste Mal beim ITS, eine gute Erfahrung“, sagte Sara-Joelle Clark vom USHMM. „Es ist hilfreich zu sehen, wie andere Institute bei der Recherche in der Datenbank des ITS vorgehen.“ Auch Elise Bath von der Wiener Library teilte diesen Eindruck: „Der Workshop war großartig. Ich konnte mir bei den Kollegen kleine Tricks für die Recherche abschauen, die ich für mich allein womöglich nicht entdeckt hätte.“ Darüber hinaus präsentierte der ITS im Rahmen des Workshops das neu auf der Website veröffentlichte Gesamtinventar mit verschiedenen Suchfunktionen sowie weitere in die ITS-Datenbank integrierte Teilbestände des Archivs. „Es war eine interessante Veranstaltung, von der ich viel mitnehmen kann“, so Aurore Lafolie vom französischen Nationalarchiv. „Es ist gut zu hören, was der ITS künftig vorhat, welchen Weg die Einrichtung gehen will.“

Den zweiten Workshop unter dem Titel „Improving Access“ hat der ITS gemeinsam mit dem USHMM und der Wiener Library veranstaltet. Im Mittelpunkt standen die Diskussion und Entwicklung von Hilfsmitteln, die den Zugang zu den digitalen Dokumenten weiter verbessern können. Ein Schwerpunkt war das Testen von unterschiedlichen Formaten für sogenannte „User Guides“, mit denen die Recherchewege in der ITS-Datenbank zum Beispiel in der Form kurzer Erklärvideos aufgezeigt werden können. Diese „User Guides“ sollen entwickelt werden, damit sich Forschende zukünftig auf ihre Besuche beim ITS oder den Partnerinstitutionen und die Arbeit mit der ITS-Datenbank vorbereiten können.

Gemeinsam sei zudem überlegt worden, berichtete Diane Afoumado vom USHMM, wie sich die Arbeitsprozesse bei der Erschließung beschleunigen ließen. „Wenn wir unser Wissen zusammentun könnten, wäre das großartig.“ Immerhin brächten es allein Yad Vashem und der ITS gemeinsam auf 140 Jahre an Erfahrungen, bemerkte Zvi Bernhardt aus Israel. „Es ist wunderbar, andere Kollegen zu treffen, die dieselbe Arbeit an verschiedenen Orten tun, die verstehen, was du tust und mit denen du dich austauschen kannst“, so sein Fazit.

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