Im Mai 2018 starb der Arolser Historiker Dr. Bernd Joachim Zimmer, der über seine Forschungsarbeit intensiv mit dem International Tracing Service (ITS) verbunden war. Der studierte Mathematik- und Physiklehrer hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Stadt Bad Arolsen im 19. und 20. Jahrhundert zu erforschen. Er war Mitbegründer des Vereins „Historicum 20. Forum Zeitgeschichte“, das im Stabsgebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände eine Ausstellung über die Stadtgeschichte unterhält. Bernd Joachim Zimmer war einer der ersten, der intensiv zur Geschichte der SS in Bad Arolsen forschte und die Geschichte des Buchenwalder Außenlagers „Arthur“ aufarbeitete, das sich von 1943 bis 1945 auf dem Arolser Kasernengelände befand.

Sein besonderes Verdienst ist zudem die Erforschung der Frühgeschichte des ITS. Die umfangreichen Erkenntnisse veröffentlichte er 2011 in seinem Buch „International Tracing Service Arolsen – Von der Vermisstensuche zur Haftbescheinigung. Die Organisationsgeschichte eines „ungewollten Kindes“ während der Besatzungszeit“. Für die Erforschung des ITS recherchierte Bernd Zimmer nicht nur vor Ort in Bad Arolsen, sondern reiste auch nach Paris ins Archives Nationales oder nach New York ins United Nations Archives. Hervorzuheben ist auch seine erfolgreiche Suche nach Fotografien über die verschiedenen Standorte des ITS in Arolsen sowie dessen frühe internationale Belegschaft. Im Sommer 2017 traf sich Herr Zimmer mit Mitarbeiter*innen des ITS, die momentan eine erste Dauerausstellung über die Geschichte und Arbeitsweise des ITS erarbeiten, und bot großzügig seine Unterstützung an.

Bernd Joachim Zimmer war ein engagierter Streiter für die Aufarbeitung und Erinnerung der Stadtgeschichte. Wir sind dankbar für seine Forschungsarbeit und halten sein Andenken in Ehren.

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