Im Sommer 2014 erhielt Fredrik Ekeli, Enkel eines KZ-Überlebenden und Journalist bei dem norwegischen Sender “Norsk rikskringkasting (NRK)”, ein ungewöhnliches Päckchen. Er hatte den International Tracing Service (ITS) angesprochen, um mehr über die Verfolgungsgeschichte seines Großvaters Walter Brinchmann Ekeli zu erfahren.

Der norwegische Pharmaziestudent war im November 1943 in Oslo aufgrund seiner politischen Haltung verhaftet und von da an in verschiedene Lager deportiert worden. Er durchlitt unter anderem das KZ Buchenwald und war einige Monate in Senheim, in einem Lager des „Sicherheitsdienstes“ (SD), der für die Ermittlung von Gegnern des NS-Regimes zuständig war. Ende Februar 1945 kam er in das KZ Neuengamme, wo er die Befreiung durch britische Truppen erlebte.

Der ITS teilte Fredrik Ekeli mit, dass es neben den Dokumenten über seinen 1990 verstorbenen Großvater auch einen Füller im Archiv gibt, der ihm im KZ Neuengamme bei seiner Einlieferung abgenommen worden war. Und genau diesen Füller hielt der Journalist knapp 70 Jahre später in seinen Händen.

Für die Reportage auf der Website seines Senders ließ er sich beim Auspacken mit einer Handykamera filmen. „Dies ist eine ganz besondere Geschichte, und der Füller hat einen hohen emotionalen Wert“, bedankte sich Fredrik Ekeli. Er war tief berührt davon, dass die wenigen erhaltenen persönlichen Gegenstände von Häftlingen, sogenannte Effekten, bis heute in Bad Arolsen aufbewahrt werden, mit dem Ziel, sie Nachfahren der Verfolgten übergeben zu können.

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