2020 startete unsere Crowdsourcing-Aktion #everynamecounts. Diese Initiative bietet einen neuen und sehr direkten Weg, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und durch die Mitarbeit vieler tausender Freiwilliger ein Zeichen zu setzen: für die Erinnerung an die NS-Opfer und für Respekt, Vielfalt und Solidarität.

Anfang 2020 testeten wir das Projekt, das damals noch #JederNamezählt hieß, mit rund 1000 Schüler*innen. Mit dem umfassenden Zuspruch, der danach folgte, hatten wir nicht gerechnet und sind von dem großen Erfolg überrascht: 10.000 Freiwillige aus aller Welt registrierten sich 2020 für #everynamecounts und bearbeiteten 2,5 Millionen Dokumente.

„Eine menschlich tolle Erfahrung“

Was Anfang 2020 als #JederNamezählt begann, wurde im Laufe des Jahres zur internationalen Kampagne #everynamecounts. Im Interview erzählen Anke Münster, Leiterin der PR der Arolsen Archives und Christa Seidenstücker, Projektmitarbeiterin, wie sich unsere Crowdsourcing-Kampagne 2020 entwickelt hat und werfen einen Blick in die Zukunft.

Meilensteine im Jahr 2020

  • Januar 2020: Start des Pilotprojekts mit rund 1000 Schüler*innen aus Hessen.
  • April 2020: Öffentlicher Launch des Projekts auf Deutsch und Englisch auf der Crowdsourcing-Plattform Zooniverse
  • Mai 2020: 100.000 indizierte Namen in den ersten zwei Wochen
  • Juni 2020: Eine Million indizierte Namen
  • August 2020: 7.000 registrierte Freiwillige
  • Oktober 2020: 1,5 Millionen indizierte Dokumente
  • November 2020: Das Projekt wird Rahmen der Jubiläumsinitiative des Stifterverbandes, aus über 500 Einreichungen, als eine der 100 besten Ideen für die Zukunft des Bildungs-, Wissenschafts- und Innovationssystems ausgezeichnet.
  • Dezember 2020: Planung der Kampagne rund um die Medieninstallation am 27.1.2021 in Berlin

« Meine Schüler*innen sahen eine hohe Sinnhaftigkeit in dem Projekt: ‚Sonst machen wir immer nur Sachen, bei denen klar ist, was rauskommt und die machen wir nur für die Noten. Hier helfen wir wirklich jemandem mit unserer Arbeit!‘ Das Material war wunderbar durchdacht und schön aufgearbeitet. Für die Schüler*innen war das ein wirkliches Erfolgserlebnis! » 

Julia Schweigart, Friedrich-Ebert-Gesamtschule Frankfurt

Unsere Zukunftspläne für das digitale Denkmal

#everynamecounts soll noch bekannter werden. Deshalb möchten wir das Projekt 2021 noch internationaler aufstellen. Bis 2025 sollen mithilfe der Freiwilligen alle Dokumente der Arolsen Archives online verfügbar sein. Nicht nur Schulklassen sollen sich mit dem Projekt beschäftigen – wir finden, dass #everynamecounts auch für Unternehmen und Institutionen geeignet ist. Deshalb möchten wir die Kampagne auch als Corporate Responsibility-Projekt anbieten und auf unterschiedliche Berufsgruppen ausweiten.

Die Medieninstallation, die an der Fassade der französischen Botschaft in Berlin gezeigt wurde, soll in verschiedenen Städten auf Wanderschaft gehen und für viele Menschen in ihrem direkten Umfeld sichtbar sein.

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