Er wurde im Balkanfeldzug als jugoslawischer Soldat verhaftet und überlebte vier Jahre KZ und Zwangsarbeit unter den Nationalsozialisten. Seine Taschenuhr und zwei Ringe, die ihm bei der Verhaftung abgenommen wurden, blieben in Deutschland. Die Arolsen Archives suchen nun Elmas Koçs Familienangehörige, um ihnen diese Erinnerungsstücke zurückzugeben. Elmas lebte zuletzt in Istanbul. Er war verheiratet und hatte Kinder.

Elmas Koç (geb. Lotinaç) wurde entweder 1910 oder 1913 als Sohn einer muslimischen (evtl. türkischen) Familie in Novi Pazar im heutigen Serbien geboren. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Soldat der jugoslawischen Armee gegen die Deutschen. Während des Balkanfeldzuges verhafteten die Nationalsozialisten Elmas im April 1941 in Skopje (heute Mazedonien) als Kriegsgefangenen. Er wurde zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht – zunächst ins Kriegsgefangenenlager Hammerstein (heute Polen). Im November 1943 kam er ins Konzentrationslager Neuengamme, wo er vermutlich bis zur Befreiung 1945 inhaftiert war. Danach kehrte Elmas wieder nach Serbien zurück und lebte vermutlich wieder in seinem Geburtsort Novi Pazar.

 

Auf einen Blick: Elmas Koç (geb. Lotinaç)

  • Geboren: 1910 in Novi Pazar, Serbien (evtl. auch 13.9.1913) Ehepartnerin: Saniye Koç, geb. 1920 in Novi Pazar
  • Eltern: Sinan und Esma Lotinaç
  • Religion: Muslim
  • Staatsangehörigkeit: Serbisch / Jugoslawisch; ab 1960 auch Türkisch
  • Beruf: Arbeiter / Fleischer
  • Letzter Wohnort: Navik Kemal mah 13, Istanbul, Türkei

Suche in der Türkei

Elmas hatte bei seiner Verhaftung persönliche Gegenstände – sogenannte Effekten – bei sich, die die Nationalsozialisten ihm abnahmen: Seine Taschenuhr und zwei Ringe folgten ihm bis in die Effektenkammer des Konzentrationslagers Neuengamme. Nach dem Ende des Krieges kamen sie zu den Arolsen Archives. Wir möchten diese Sachen nun an Elmas’ Angehörige zurückgeben. Wahrscheinlich leben sie in der Türkei: Elmas ist mit seiner Frau Saniye im Jahr 1958 nach Istanbul ausgewandert. Von dort aus stellte er 1985 einen Beihilfeantrag für NS-Verfolgte bei der Bundesrepublik Deutschland. Dabei gab er auch an, Kinder zu haben.

 

Elmas Koçs Effekten warten bei den Arolsen Archives auf die Rückgabe an seine Familie.

 

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