Im Januar haben wir zum ersten Mal unsere #everynamecounts-Kampagne „Setz ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie“ vorgestellt und diesen Aufruf auf Plakaten in 18 Städten in die Öffentlichkeit getragen. Jetzt geht es weiter. In insgesamt acht Themenschwerpunkten greifen wir die Gründe für Verfolgung auf – denn sie sind nicht Geschichte und auch heute hochaktuell.

Migration, Flucht, LGBTQIA+, Presse- und Meinungsfreiheit, Antisemitismus, politische Verfolgung und Religionszugehörigkeit: diese Themenschwerpunkte nehmen wir in den kommenden Wochen auf allen Kanälen der Arolsen Archives in den Fokus.

Dazu sprechen wir Expert*innen, die sich wissenschaftlich mit den Themen beschäftigen, aber auch Menschen, die sich persönlich und beruflich dazu positionieren, wie zum Beispiel Frank Joung, der in seinem Podcast „Halbe Katoffel“ mit Prominenten über ihre Migrationsgeschichte spricht. Die Protagonist*innen der Plakataktion „Setz ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie“, darunter Lukas Reußner, werden ebenfalls zu Wort kommen.

 

»Wenn ich vor 80 Jahren in Europa gelebt hätte, wäre es mir nicht möglich gewesen, ein offenes queeres Leben zu führen. Ich wäre eines der Opfer des Nationalsozialismus gewesen. Deshalb unterstütze ich die Arolsen Archives bei ihrem Projekt #everynamecounts.« 

Lukas Reußner, LGBTQIA+-Aktivist

Aus der NS-Zeit lernen

Mit den Themenwochen möchten wir darauf aufmerksam machen, dass die Gründe für Verfolgung nicht Geschichte sind und gleichzeitig junge Menschen dazu auffordern, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Das Interesse an der NS-Zeit bei den 14-25-Jährigen ist groß, wie unsere kürzlich veröffentlichte Studie „Die Gen Z und die NS-Geschichte: hohe Sensibilität und unheimliche Faszination“ zeigt. Die junge Generation bezieht die NS-Zeit automatisch auf die Gegenwart und setzt sich so mit gesellschaftlichen Problemen wie Rassismus und Diskriminierung auseinander.

Auch im Hinblick auf die aktuelle Situation von Menschen auf der Flucht kann sich der Blick in die Vergangenheit lohnen. Dr. Christian Höschler, Historiker bei den Arolsen Archives, wird dazu in einem Interview mit uns zum Themenschwerpunkt „Würdevolle Migration“ sprechen. 

 

»Ein Unterschied zu heute war nach Kriegsende der Wille, als internationale Staatengemeinschaft gemeinsam einer Herausforderung zu begegnen. Das war damals vielleicht ausgeprägter, weil es diese furchtbaren Erfahrungen des Kriegs gab und man gesehen hat, wohin nationaler Egoismus führen kann. Wenn man einen ähnlichen Willen wie damals jetzt zeigen würde, wären einige der großen Herausforderungen vielleicht weniger groß.« 

Dr. Christian Höschler, Historiker bei den Arolsen Archives

 

 

Seid bei den Themenwochen dabei: Verlinkung Social Media-Kanäle (@arolsenarchives), gebt uns euer Feedback, schreibt einen Kommentar und teilt unsere Posts mit eurer Community und setzt dadurch ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie!

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