Fördergelder für den Erhalt der IRO-Akten
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stellt dem International Tracing Service (ITS) Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts. Bereits im vergangenen Jahr wurde der ITS mit Mitteln des Sonderprogramms unterstützt.
„Vielfach sind historische Handschriften und Bücher in unseren Archiven und Bibliotheken durch Säurefraß, Feuchtigkeit und Schimmel in ihrer Substanz akut gefährdet. Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Verfall bewahrt und für künftige Generationen erhalten werden“, erklärt Kulturstaatsministerin Monika Grütters.
Beim ITS dienen die Fördergelder der Sicherung von Akten der International Refugee Organization (IRO). Diese Organisation betreute nach 1945 Überlebende aus Konzentrationslagern und NS-Zwangsarbeiter, die von den Alliierten als Displaced Persons (DPs) bezeichnet wurden. Dabei hat die IRO umfangreiche Akten angelegt, die als frühe Zeugnisse der NS-Verbrechen und über das Überleben sowie die Nachkriegsbetreuung eine besondere Bedeutung haben. Bei diesem Restaurierungsprojekt geht es um den Aktenbestand aus DP-Camps in Österreich. Schäden an den Akten, etwa Knicke und Risse im Papier, sollen mithilfe der Fördergelder behoben werden. Außerdem wird das Entsäuern des Papiers einem weiteren Verfall vorbeugen. Die IRO-Akten aus deutschen DP-Camps hat der ITS im Juni 2018 in seinem Online-Archiv veröffentlicht.