Der erste Häftlings-Transport erreichte das neu errichtete Konzentrationslager Auschwitz am 14. Juni 1940. Unter den 728 polnischen politischen Gefangenen war Wilhelm Tomasik aus Krakau, Häftlingsnummer 544. Später deportierte ihn die SS in das KZ Neuengamme, von wo es ihm gelang, im Herbst 1943 einen Brief an seine Mutter zu schreiben. Wilhelm Tomasik überlebte die Lager und kehrte nach dem Krieg nach Polen zurück.

Dort versuchte er an sein vorheriges Leben anzuknüpfen, was ihm nicht einfach fiel. Er gründete zwei Familien und arbeitete als Beamter. Seinen Kindern erzählte er wenig vom Krieg oder seiner Zeit als Häftling in den deutschen Konzentrationslagern. Als sein Sohn Jahrzehnte später selbst in Hamburg arbeitete, hatte er keine Ahnung, dass sein Vater ganz in der Nähe inhaftiert worden war und Zwangsarbeit leisten musste. Erst ein Enkelsohn begann intensiver nach dem Schicksal von Wilhelm Tomasik zu forschen. Dabei lernten sich auch die beiden Familien näher kennen.

Er entdeckte 2016 im Online-Archiv des ITS die Zeugnisse und Fotos, die dem Großvater bei der Verhaftung geraubt worden waren. Diese persönlichen Gegenstände händigte der ITS kurze Zeit später in Polen an die Familie von Wilhelm Tomasik aus.

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