Kick Off bei „Coding Da Vinci“
Der ITS ist wieder beim Kultur-Hackathon „Coding Da Vinci“ dabei, dann bereits mit dem neuen Namen Arolsen Archives. Gemeinsam mit Steffen Jost von der KZ-Gedenkstätte Dachau stellte Christiane Weber einen außergewöhnlichen Bestand vor.
Die Kick-off-Veranstaltung fand am 6. und 7. April 2019 in München statt. Das Event vernetzt die Kultur- und Technikwelt miteinander und zeigt, welches Potential in offenen Kulturdaten steckt. Kreative Entwickler*innen, Designer*innen und Grafiker*innen kommen mit Kulturinstitutionen zusammen, um gemeinsam den Zugang zu unserem digitalen Kulturerbe neu zu gestalten. 30 Kulturinstitutionen stellen dafür Daten und Inhalte zur Verfügung, aus denen innovative Ideen, Apps, Websites, interaktive Installationen und Datenvisualisierungen entstehen.
Christiane Weber und Steffen Jost stellten einen spannenden Fotobestand von KZ-Überlebenden aus Dachau vor. In der Nachkriegszeit schickten Überlebende des Konzentrationslagers Dachau zwei Fotos in das befreite Lager. Ein Foto wurde auf ein Zertifikat geklebt, das ihre Haft bestätigte. Das andere war für die internen Unterlagen des von Häftlingen gegründeten International Information Office, das für Suchanfragen, Haftbescheinigungen und die Rückgabe persönlicher Gegenstände verantwortlich war. Durch die Lagerkartei und weitere Informationen entstand dort ein Register der Überlebenden des Konzentrationslagers. Diese Fotos hat der ITS im letzten Jahr digitalisiert und mit Metadaten versehen, sodass sie jetzt auch für den Hackathon genutzt werden können. Außergewöhnlich ist die Darstellung der verschiedenen Menschen: teilweise mit Häftlingsuniform, teilweise mit Alltagskleidung. Es sind Männer und Frauen, Alte und fast noch Kinder abgebildet. Einige Fotos sind professionelle Fotografenbilder, andere Schnappschüsse.
Christiane Weber und Steffen Jost freuen sich auf die Ideen der Coder*innen, die in den nächsten sechs Wochen mit dem Datensatz arbeiten werden: „Auf jeden Fall sind wir sehr gespannt, welche Wege ihr findet, um an diese Menschen zu erinnern.“