Wer waren die jüdischen Nachbar*innen, die Anfang November 1938 den Pogromen zum Opfer fielen? Wer beteiligte sich an den Plünderungen? Wer schaute zu? Und wie wird heute in meinem Ort mit der Geschichte umgegangen?

Lokalgeschichte ist wichtig, um zu begreifen, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland durchsetzen konnte. Da heute weltweit rechte Ideologien Einzug in die Politik halten, gewinnt dieses Verständnis noch mehr Bedeutung.

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg (Hessen) gingen anlässlich des 80. Jahrestags der Novemberpogrome Regionalforscher*innen, Mitarbeiter*innen des ITS sowie der Gedenkstätte Buchenwald der Frage nach: Was geschah rund um den 9. November 1938 in unserer Region? Daraus entstand ein interessantes Buch mit 21 Beiträgen zu größeren und kleineren Ortschaften. Die Publikation zeigt auf, wie die ab 1933 einsetzende Entrechtung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Jüdinnen und Juden in Deutschland in Plünderung, Zerstörung, Gewaltexzessen und systematischer Verfolgung gipfelten.

Das Buch „Novemberpogrome 1938 – Ausschreitungen und Übergriffe in Waldeck-Frankenberg“ wird im Landkreis auch an alle weiterführenden Schulen verteilt. Es soll dazu anregen, die Lokalgeschichte weiterzuschreiben.

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