Was du gegen Rechtsextremismus und rechte Hetze tun kannst
Jeder von uns kann einen Beitrag gegen rechte Hetze leisten. Wir haben ein paar Tipps gesammelt, wie du im Alltag gegen rechtsextreme Ideologie aufstehen und mit Diskriminierung und Hassrede umgehen kannst.
1. Solidarität mit Betroffenen von rechter Hetze und Extremismus
Ob im Bus, in der Schule oder im digitalen Raum – wenn du Zeuge von rechter Hetze, Beleidigungen oder sogar tätlichen Angriffen wirst, stelle dich auf die Seite der Betroffenen. Zeig ihnen, dass sie nicht allein sind, höre ihnen zu und biete deine Unterstützung an.
2. Hass und rechten Aussagen widersprechen
Wenn du mitbekommst, wie andere rechtsextreme Ideologie und Sprache verwenden, positioniere dich klar gegen menschenverachtende Äußerungen. So trägst du dazu bei, dass Hass nicht unwidersprochen stehen bleibt. Das ist besonders wichtig, damit sich die Grenzen des Sagbaren in der Öffentlichkeit nicht immer weiter verschieben.
3. Dritte ansprechen
Es kann sein, dass du in einer Diskussion mit jemandem, der ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild hat, nicht weiterkommst. Vielleicht kannst du diese Person nicht überzeugen – aber Dritte, die mithören, werden sich deine Argumente gegen Rechtsextremismus merken!
4. Straftaten anzeigen
Wenn du denkst, dass es sich bei einem Hasskommentar oder einem rechtsextremen Beitrag um eine strafbare Handlung handelt, kannst du diese anzeigen. Dies können z. B. Volksverhetzung, die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder die Aufforderung zu Straftaten sein. Eine Fachberatungsstelle gegen Rechtsextremismus kann dich unterstützen und oft dafür sorgen, dass deine eigenen Daten bei einer Anzeige in dem Verfahren geschützt werden.
5. Online wachsam sein
Auch online kannst du gegen rechte Hetze aktiv werden. Melde Beiträge auf Social Media, die durch rechtsextreme Äußerungen und Diskriminierung gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, bei den Plattformen. Wie du Beiträge und Profile bei den Plattformen Facebook, TikTok und Instagram melden kannst, verlinken wir dir hier.
Wenn du dich für das Thema der rechten Hetze in den Sozialen Medien interessierst, kannst du in unserem Beitrag darüber mehr erfahren.
6. Vorfälle von Diskriminierung und Rechtsextremismus melden
Auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze kannst du melden. So kannst du zu einer größeren Sichtbarkeit der Problematik rechter Hetze in der Bevölkerung beitragen. Nur wenn wir die Ausmaße eines Problems kennen, können auch angemessene Strategien gegen Rechtsextremismus entwickelt werden. Hier findest du Informationen und Angebote von passenden Beratungsstellen:
Beratungsstellen und Hilfe für betroffene von Rassismus und Hetze
- Bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, können sich alle melden, die Diskriminierung erlebt
haben. - Der “Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt”
vermittelt Betroffenen von rechter Gewalt kostenlose Beratungs- und Unterstützungsangebote in
allen Bundesländern. - In Berlin ist die “Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus” eine Anlaufstelle für alle, die bei ihrer
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Rassismus, Antisemitismus und
Verschwörungsideologien Unterstützung benötigen. - Wer selbst von antisemitischer Gewalt oder Diskriminierung betroffen ist, kann sich bei der
Beratungsstelle OFEK e.V. melden und wird dort von einem mehrsprachigen Team professionell
unterstützt.
Meldestellen für Zeugen und Opfer von Hetze
- Wer einen antisemitischen Vorfall miterlebt, egal ob online oder offline, kann diesen bei der Meldestelle RIAS (Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V.) melden.
- HateAid ist eine Meldestelle für Betroffene digitaler Gewalt. Sie informieren und helfen bei der Anzeige.
7. Information und Argumentation gegen Rechts
Informier dich über Ideologie und Geschichte des Rechtsextremismus und sprich mit anderen darüber. So kannst du auch im Kleinen dazu beitragen, ein Bewusstsein über dieses Thema zu schaffen. Gute Informationsstellen findest du hier:
- Wer sich mit dem heutigen Rechtsextremismus auseinandersetzen will, findet viele wichtige
Informationen bei der Amadeu Antonio Stiftung. Hier gibt es auch Tipps, was man selbst gegen Rechtsextremismus unternehmen kann. - Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt ausführlicher Initiativen und Handlungsoptionen
gegen Rechtsextremismus vor. - Die Organisation “Pro Asyl” hat Fakten, Zahlen und Argumente gegen Vorurteile gegenüber
Geflüchteten zusammengestellt. - Die Webseite “Nichts gegen Juden” sammelt fertige Antworten auf die häufigsten antisemitischen
Parolen und Narrative.
8. Engagiere dich
„Wenn du darüber hinaus gegen rechte Hetze aktiv werden willst, kannst du dich zum Beispiel ehrenamtlich engagieren. Es gibt viele tolle Projekte, die sich mit Rechtsextremismus, Prävention und Jugendarbeit befassen, und die sich immer über Unterstützung freuen.