#everynamecounts: Erinnern vor Ort
#everynamecounts – jeder Name zählt und das überall. Unter diesem Motto starten die Arolsen Archives am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, eine Aktion zum Schwerpunkt „Erinnern vor Ort“.
Mit dieser Initiative möchten die Arolsen Archives kleine Erinnerungsorte- und Initiativen sichtbar machen und ihnen eine Stimme für ihre wertvolle und wichtige Arbeit leihen. Die systematische Verfolgung von Millionen von Menschen fand nicht im Geheimen, sondern an vielen Orten statt: Die Stätten von Verfolgung, Terror und Ausbeutung befanden sich in direkter Nachbarschaft.
Im Fokus der medialen Wahrnehmung und Berichterstattung stehen bei Gedenktagen jährlich die großen Gedenkstätten auf den ehemaligen Lagergeländen. Dadurch festigt sich in der Öffentlichkeit das falsche Bild, dass sich die Verbrechen der Nationalsozialisten an wenigen und zentralen Orten abgespielt haben. Die große Mehrheit der zahllosen KZ-Außenlager, Zwangsarbeiter*innenlager, Kriegsgefangenenlager und anderen Stätten von Verfolgung, Terror und Ausbeutung fallen in der medialen Darstellung zurück oder bleiben gänzlich unbeachtet.
Während der Aktionswochen rund um den 8. Mai haben kleinere Gedenkstätten- und Initiativen die Möglichkeit, sich einem größeren Publikum über die verschiedenen Kanäle der Arolsen Archives zu präsentieren. Die Initiative wird durch die Alfred Landecker Foundation gefördert.
Bereits mit dabei sind:
- KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund
- Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V.
- Gedenkstätte Walpersberg e.V.
- Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
- Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
- Erinnerungsort Penig
- Denkort Bunker Valentin
- Gedenkstätte Lager Sandbostel
- Initiative von Lokalhistoriker*innen in der Gemeinde Kutenholz
- KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica e.V.
Im Rahmen der Kooperation können die verschiedenen Organisation auch von der digitalen Infrastruktur der Arolsen Archives profitieren und Teil des digitalen Denkmals werden. Wie das aussehen kann, zeigt die Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Walpersberg. Die Arolsen Archives haben Dokumentenbestände für die Gedenkstätte digitalisiert und stellen die Digitalisate künftig in ihrem Online-Archiv zur Nutzung zur Verfügung. Das erhöht die Sichtbarkeit der Gedenkstätte über das von Hunderttausenden von Menschen genutzte Portal. Außerdem werden Dokumente online zugänglich gemacht, die vorher nur im Original vor Ort einzusehen waren. Das dient auch dem Schutz der Originale.
»Es ist ein Schatz für Gedenkstätten und Gedenkinitiativen, dass unsere Freiwilligen bei #everynamecounts die Bestände zu kleineren Lagern erfassen. Schon bald wird man in unserem Online-Archiv gezielt danach suchen können und neue Erkenntnisse gewinnen.«
Giora Zwilling, Stellvertretender Archivleiter bei den Arolsen Archives
Mit ihrer Arbeit ergänzen die kleinen Erinnerungsorte und Initiativen unser digitales Denkmal um wertvolle Namen. Kein Schicksal soll vergessen werden: #everynamecounts!